Baustellenbericht
Baustart in Barmbek-Süd
Im Stadtteil Barmbek-Süd ist nicht nur der Startschuss für den ersten Neubauabschnitt gefallen. Jetzt sind auch die Planungen für die weiteren Abschnitte unter Dach und Fach: Bis 2029 wird die HBH 143 besonders energieeffiziente Wohnungen errichten. In Bergstedt läuft die energetische Modernisierung von 61 Wohnungen weiter auf Hochtouren. Aber nicht nur große Projekte, sondern auch Maßnahmen im Zuge der Instandhaltung können einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Insgesamt wird die HBH in diesem Jahr rund 30,8 Mio. Euro in ihren Wohnungsbestand investieren. Was wir im Detail umsetzen, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
In den Medien war in den letzten Monaten häufig zu lesen: Wohnungsunternehmen stellen Neubauprojekte zurück. Wie das Statistische Bundesamt im Mai mitteilte, gingen im ersten Quartal 2023 die Baugenehmigungen beim Neubau von Mehrfamilienhäusern gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25,2 Prozent zurück. Gründe für den Rückgang sind vor allem die hohen Kosten für Baumaterialien, zunehmend schlechtere Finanzierungs-bedingungen und fehlende Fördermittel. Unter diesen Rahmenbedingungen ist es für sozial orientierte Wohnungsunternehmen keine leichte Aufgabe, neuen bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Dennoch: In Barmbek-Süd ist es jetzt so weit. Die HBH hat bereits mit dem ersten Neubauabschnitt in der Sentastraße losgelegt.
QUARTIERSENTWICKLUNG BARMBEK-SÜD
Bis 2029 entstehen 143 Neubauwohnungen
Die Planungen laufen bereits seit 2015, die Bauarbeiten starteten 2020: Die Wohnanlage Sentastraße, Ortrudstraße und Lohkoppelstraße wird stückweise zu einem modernen und energieeffizienten Quartier umgestaltet. Zwei Wohngebäude bzw. 83 Wohnungen in der Ortrudstraße wurden bereits umfassend modernisiert. Anfang dieses Jahres wurde mit dem Abbruch eines Bunkers und von Gebäuden, für die eine Modernisierung nicht mehr sinnvoll war, Platz geschaffen für den nächsten Meilenstein. Seit Mai laufen die Bauarbeiten am ersten Neubauabschnitt in der Sentastraße und Lohkoppelstraße. Bis Ende 2024 entsteht ein Wohnhaus mit 57 öffentlich geförderten 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen.
Für die weiteren Bauabschnitte in der Sentastraße und Ortrudstraße mit 86 öffentlich geförderten Wohnungen besteht seit Kurzem Planungssicherheit: Ein Vertrag über alle drei Neubauabschnitte mit einem Generalunternehmer garantiert planbare Baukosten. Ebenfalls möglich werden die Neubauten mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 52 Mio. Euro durch zugesicherte Fördermittel der IFB Hamburg.
Unter dem Quartier wird es eine Tiefgarage mit 43 Stellplätzen geben, die teilweise mit E-Ladestationen ausgestattet sind. Aufgrund der zentralen Lage in der Nähe des U- und S-Bahnhofes Barmbek werden in größerem Umfang Fahrradstellplätze im Untergeschoss und in den Außenanlagen geschaffen.
Die neuen Gebäude werden als KfW-Effizienzhäuser 40 EE errichtet und sind besonders energiesparend. Die Versorgung mit Heizung und Warmwasser wird über Fernwärme erfolgen, die in den kommenden Jahren schrittweise auf klimaneutrale Energieträger umgestellt wird. Auf den Dächern der Neubauten werden Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung installiert.
Die Quartiersentwicklung wurde von Anfang an eng mit den Bewohnerinnen und Bewohnern abgestimmt. Sie haben ihre Wohnungen zur Verfügung gestellt, damit das Projekt realisiert werden kann. Daher werden die Wohnungen aus dem ersten Bauabschnitt vorrangig an die HBH-Mitglieder aus dem Quartier vermietet.
Energetische Modernisierung Bergstedt:
Bis zu 120 Tonnen weniger CO2
Seit Frühjahr laufen die Arbeiten in der Bergstedter Kirchenstraße und Bergstedter Alte Landstraße auf Hochtouren. Das Quartier mit 61 Wohnungen wird derzeit energetisch optimiert. Durch die Dämmung der Fassade, den Austausch der Fenster und die Dacherneuerung können pro Jahr bis zu 120 Tonnen CO2 eingespart werden. Ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Senkung der Heizkosten leistet die neue effiziente Heizungsanlage, die 2021 eingebaut wurde.
Mittlerweile sind die ersten Dächer fast fertiggestellt und über die Hälfte der Fenster wurde ausgetauscht. Das Investitionsbudget für das Projekt beläuft sich auf rund 4,5 Mio. Euro. Die Nutzungsgebühren für die Mitglieder aus dem Quartier ändern sich durch die Effizienzmaßnahmen nicht. Die Hauptarbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Wiederherstellung der Außenanlage sowie kleinere Restarbeiten im Sockelbereich werden noch Anfang 2024 erfolgen.
Instandhaltung
Energieeinsparung: Jeder Schritt zählt
Für die kommenden Jahre hat die HBH ein neues Programm zum Fensteraustausch aufgelegt. Schritt für Schritt werden bei den Gebäuden, die bereits gedämmte Fassaden haben, die Fenster gegen wärme- und schallisolierende nach heutigem Standard ausgetauscht. Das betrifft vor allem Wohnhäuser, die in den 1980er- und 1990er-Jahren gebaut wurden. Neben der Verbesserung der energetischen Qualität hat das Programm noch ein weiteres Ziel: Einstellungen und Reparaturen an den neuen Fenstern können leichter vorgenommen und notwendige Ersatzteile beschafft werden. Das Programm startete im Juni in Barmbek in der Wohnanlage Rübenkamp mit 32 Wohnungen.
Seit vergangenem Jahr werden in der Wohnanlage Barmwisch in Bramfeld die Dächer gedämmt und neu gedeckt. Beschädigte Stellen an der Fassadendämmung werden ausgebessert und die Fassade erhält einen neuen Anstrich. Die in diesem Jahr fortgeführten Arbeiten an den Gebäuden mit 50 Wohnungen stehen kurz vor dem Abschluss.
Bei 397 mit Gas beheizten Wohnungen wird in diesem Jahr das Heizungssystem optimiert. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließt und die Wärme gleichmäßig abgegeben wird. Dazu werden speziell geregelte Strangventile an den Heizungsrohren in den Kellern installiert und alle Heizkörper mit neuen Thermostatventilen ausgestattet. Durch den hydraulischen Abgleich können bis zu 15 Prozent Heizenergie eingespart werden. Die Instandhaltungsmaßnahme ist in der Alsterdorfer Straße in Winterhude bereits abgeschlossen und steht in der Bramfelder Straße in Barmbek kurz vor Fertigstellung. In der Eichbergsiedlung in Rahlstedt mit 329 Wohnungen wird zurzeit noch daran gearbeitet. Zusätzlich zum hydraulischen Abgleich werden neue Steuerungsventile bei der Warmwasserverteilung eingebaut. Sie sorgen ebenfalls dafür, dass das Warmwasser an allen Zapfstellen in den Wohnungen mit der gleichen Temperatur ankommt. Die Ventile sind an ein Fernsteuerungssystem angeschlossen, das Fehlfunktionen der Warmwasserbereitung sofort signalisiert. Dadurch geht keine Energie mehr verloren, weil umgehend gehandelt werden kann. Durch die Gebäudevernetzung entfallen außerdem die regelmäßigen Wartungsintervalle durch Techniker vor Ort. Dies wird sich für unsere Mitglieder aus dem Quartier in der Betriebskostenabrechnung kostenmindernd bemerkbar machen.